UWG-FW-Jugendreferent Harald Sauer, MdL Dr. Hans Jürgen Fahn, FW-Bezirksvorsitzender MdL Günther Felbinger und die Vorsitzende der FW Wählergruppe Würzburg-Land, Christina Herbert, informieren sich vor Ort bei Ralf Liebl und Peter Feser (Energiedorf Rieden eG) über das Nahwärmenetz in Rieden

22.11.2010
FW vor Ort in Hausen, Lkr. Würzburg

Die Idee war schon 2005 aufgekommen. Nach etwas Überzeugungsarbeit konnte dann im Frühling 2009 der offizielle Startschuss erfolgen: In Hausen organisierten sich 30 Privathaushalte zu einer Genossenschaft, um ein eigenes Nahwärmenetz zu betreiben. Dies war für die unterfränkischen Landtagsabgeordneten Günther Felbinger (Gemünden) und Dr. Hans Jürgen Fahn  (Erlenbach) Grund genug, sich einmal persönlich vor Ort über dieses Bürgerengagement zu informieren.

Im Rahmen der regionalen Energieoffensive waren die Landtagsabgeordneten gemeinsam mit der Vorsitzenden der FW Wählergruppe Würzburg-Land, Christina Herbert, und weiteren FW-Vertretern und interessierten Bürgern aus den umliegenden Gemeinden gekommen, um das Heizhaus in Hausen zu besichtigen. Dort beziehen 30 Privathaushalte und alle öffentlichen Gebäude ihren Strom aus einer Hackschnitzelanlage, ohne auf die bisher vorherrschenden fossilen Brennstoffe zurückgreifen zu müssen.

Auch in Rieden haben sich umweltbewusste Bürger zum  „Energiedorf Rieden eG“ zusammengeschlossen, um ihre Haushalte mit eigenem Strom zu beliefern. Neben 20 privaten Abnehmern befinden sich dort auch vier öffentliche Gebäude am Nahwärmenetz. Der Preis liegt in diesem Jahr für eine kWh bei 5,5 ct, so Vorstand Feser. Vorwiegend im Sommer liefert eine Solaranlage auf dem Dach des Heizhauses zusätzliche Energie für die kommunale Genossenschaft.

Nach der Besichtigung der beiden Nahwärmenetze luden die FW Wählergruppe Würzburg-Land und der FW Bezirksverband Unterfranken alle Interessierten ins Sportheim nach Rieden ein. Nach der Begrüßung durch den Bezirksvorsitzenden Günther Felbinger forderte Dr.Hans Jürgen Fahn, umweltpolitischer Sprecher der Freien Wähler im Landtag einen klaren Vorrang der erneuerbaren Energien und die Verankerung der erneuerbaren Energien in der Bayerischen Verfassung.. Fahn: „Es wäre für Bayern enorm wichtig, den Energieverbrauch für jeden einzelnen Landkreis zu ermitteln, um eine Minderungsvereinbarung treffen zu können! Entgegen den Darstellungen der CSU ist Bayern bei weitem nicht spitze im Klimaschutz, bestenfalls Durchschnitt! Bei der Windkraft liegen wir an 15. Stelle von 16 Bundesländern!“

Auch Referent Karl Heinz Jobst stellte fest, dass die bayerischen Ziele in Sachen Klimaschutz nicht vorzeigenswert seien. Mit den Kosten für die Restlaufzeitverlängerung könnten in einer deutlich kürzeren Zeit mehr regenerative Energien gefördert werden. Bis 2030 liegen die Bezugskosten für fossile Energielieferanten bei 200 Milliarden €, im gleichen Zeitraum würde die Umstellung auf regenerative Energiegewinnung lediglich Kosten in Höhe von 100 Milliarden € verursachen. „Wir müssen anders denken, wenn wir Klimaschutz ernst nehmen wollen!“, so Jobst.