Am Hotspot bayerischen Autobahnbaus an der Talbrücke Heidingsfeld vor dem Katzenbergtunnel informierte sich die FW-Bezirksvorstandschaft über die laufenden und geplanten Projekte der Autobahndirektion Nordbayern. Unser Bild zeigt von rechts Baudirektor Alexander Leis mit dem Bezirksvorsitzenden Thomas Zöller, MdL Hans-Jürgen Fahn, Helmut Suntheim, Albrecht G. Walther, Robert Starosta und Ulrich Falk.

31.07.2016
FW informieren sich bei der Autbahndirektion

Mitten im „Hotspot“ bayerischen Autobahnbaus, an der Talbrücke Heidingsfeld, ging es außerdem auch um die private Vergabe von Autobahnabschnitten.

450 Kilometer Autobahn mit 60 Anschluss-Stellen und 540 Brücken betreut die Dienststelle Würzburg mit 310 Beschäftigten in Verwaltung und fünf Autobahnmeistereien. Kaum ein Autofahrer, der regelmäßig die Autobahn benutzt, kann übersehen, dass im Umfeld von Würzburg extrem viel gebaut wird. Der sechsstreifige Ausbau der A3 mit Erneuerung der großen Talbrücke mit dem anschließenden Haseltalbrücke wird große Entlastung bringen, wenn die Baustellen-Unannehmlichkeiten vorbei sind, durch den Tunnel wird es auch wieder fußläufige Verbindungen zwischen Heidingsfeld und Würzburg-Heuchelhof ermöglichen, weil die Autobahn auf fast einem Kilometer im Berg verschwindet.  Dieser Tunnel kostet 436 Millionen euro, 71 Millionen werden für die neue Talbrücke Heidingsfeld fällig, weitere 46 Millionen für den Streckenbau, also die Fahrbahn selbst. Etwa die Hälfte davon sei mittlerweile verbaut „und dabei arbeiten wir am offenen Herzen“ erklärte Leis mit Blick auf die hohe Verkehrsbelastung dieser Strecke. Er ist zuverlässig, im Laufe von 2019 die sechsstreifige Strecke für den Verkehr freigeben zu können.

Lang ist die Liste der Baustellen, die Baudirektor Leis aufzeigte. Sie alle bedeuten während der Bauzeit Behinderungen, doch ausgesprochen detaillierte Vorplanungen der Baustellen-Umfahrungen sorgen dafür, diese möglichst gering zu halten. Neben mehr Fahrstreifen, neuen Fahrbahnbelägen und sanierten Brücken profitieren die Anliegerkommunen auch durchgängig von verbessertem Lärmschutz, denn „mit jeder Baumaßnahme muss auch der Lärmschutz an neue Richtlinien angepasst werden“, so Baudirektor Leis.

In einem Ausblick zeigte er außerdem aus, dass bis 2030 zahlreiche Brücken im Zuge der A7 ertüchtigt oder auch erneuert werden. Dafür stünden 490 Millionen Euro für Großbrücken und 110 Millionen für kleinere Brücken zur Verfügung. Natürlich wurde in diesem Zusammenhang nach dem Unfall an der Talbrücke Schraudenbach gefragt. Dazu erklärte Leis, dass die Staatsanwaltschaft noch ermittle, die Trauer über das Todesopfer sei groß. Der Fertigstellungstermin 2017 werde natürlich nicht gehalten werden können, auch wenn die Arbeiten vermutlich in den nächsten Wochen weitergehen könnten.

In der Diskussion mit den FW-Politikern wurde auch der Autobahnbau durch private Konzessionäre besprochen, wie er ab 2019 an der A8 zwischen Biebelried und Erlangen geplant ist. Zwei Autobahnabschnitte seien schon in solcher Zusammenarbeit zwischen Staat und privatem Investor errichtet worden, langfristige Erfahrungen gebe es jedoch noch nicht. Auf jeden Fall würden für den Privaten die gleichen Standards gelten, wie wenn der Staat baut, so Baudirektor Leis auf Frage des Bezirksvorsitzenden Thomas Zöller. IN der mittelständischen Bauwirtschaft stoßen diese Modelle auf Vorbehalte, weil sie Nachteile  bei der Bewerbung sehen. Erstmals sei bei diesem Abschnitt aber eine Autobahnmeisterei betroffen. Weil dann der Staat für 30Jahre lang nicht mehr zuständig ist, werde die Autobahnmeisterei Geiselwind im Jahre 2019 geschlossen, kündigte Leis an.