einige Teilnehmer mit MdL Hans Jürgen Fahn (4. v.l.), JFW Bezirksvorsitzender Harald Sauer (6. v.l.), 1. Bürgermeister von Randersacker Dietmar Vogel (7. v.l.), Vertriebsleiter Smiles AG Thomas Frenzel (9. v.l.)
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10.08.2011
Besichtigung der Smiles AG

Der Zweitwagen könnte schon jetzt ein E-Auto sein – 2/3 aller in Deutschland produzierten E-Autos stammen aus Aub im Landkreis Würzburg

Elektromobilität wird mit kleinen teuren Fahrzeugen, kurzen Reichweiten und mangelnder technischer Erfahrung verbunden. In Unterfranken werden in Aub durch die Smiles AG aber schon seit 1995 serienmäßig Elektroautos hergestellt und vertrieben. Die JUNGEN FREIEN WÄHLER Unterfranken haben daher im Rahmen ihres Jahresprogramms 2011 zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Hans Jürgen Fahn sich vor Ort sachkundig gemacht.

„Elektromobilität kann man nicht nur mit einem Wechsel der Antriebstechnik vergleichen. Elektromobilität ist ein Systemwechsel“ begrüßte Vertriebsleiter Thomas Frenzel die Teilnehmer. Gerade in unserer heutigen Zeit offenbaren sich die Folgen des ungebremsten Wachstums und es muss zu Recht auch gefragt werden ob die Autos immer größer, leistungsfähiger und mit immer mehr Komfort ausgestattet werden müssen. 80% der Fahrzeuge in Deutschland werden für eine tägliche Fahrleistung unter 60 km verwendet. „Diese Fahrzeuge, vor allem den typischen Zweitwagen der nur für die tägliche Fahrt zur Arbeit verwendet wird, könnten wir schon heute durch reine Elektrofahrzeuge ersetzen“

Es sind keine teuren Investitionen in die Infrastruktur nötig, da diese Fahrzeuge über Nacht an der eigenen Steckdose in der Garage geladen werden können. Für Langstrecken sei ein Elektroauto zwar nicht geeignet, hier wird man auch in Zukunft auf den Verbrennungsmotor zurückgreifen müssen. Man kann aber auch mit der Bahn/Flugzeug reisen und dann vor Ort wieder regional mit einem geliehenen E-Auto weiterreisen.

Robert Feldmeier, Vorstand der Smiles AG, ging anschließend auf die Förderpolitik der Regierung ein. So gibt es in Deutschland kaum Anreize für den Erwerb eines Elektrofahrzeuges. In anderen europäischen Länder wird der Kauf aber mit Zuschüssen von bis zu 6000,-€ subventioniert und erst kürzlich haben 20 französische Staatsunternehmen insgesamt 50.000 E-Autos bestellt. In Deutschland ist man von solchen Zahlen weit entfernt. 2010 wurden knapp 600 E-Autos zugelassen, wovon die Smils AG ca. 2/3 vertrieben hat. Harald Sauer, Bezirksvorsitzender der JUNGEN FREIEN WÄHLER, stellte treffend fest „da in Deutschland durchwegs Luxuswägen mit beträchtlichen Gewinnen hergestellt werden, sieht sowohl die Autoindustrie als auch die lobbybehaftete Bundesregierung keinen Grund zum Kurzwechsel.“

„Hätten wir die gleichen Produktionszahlen bei einem Elektroauto wie bei einem Polo oder Golf könnten man es auch fast zum gleichen Preis anbieten. Die Kosten für 100 km Fahrt belaufen sich aber bei einem E-Auto auf gerade einmal 2,-€ im Gegensatz zu 8,-€ bis 15,- € bei einem Verbrennungsmotor.“ so Robert Feldmeier abschließend.

Zum Abschluss durften alle Teilnehmer einmal selbst eine Fahrt hinter dem Lenkrad eines E-Autos erleben. Dr. Hans Jürgen Fahn zeigte sich begeistert: „Man muss sich zwar etwas umgewöhnen da es lediglich einen Vorwärts- und einen Rückwärtsgang gibt, aber sonst gibt es außer der absolut ruhigen Fahrt ohne Motorengeräusche keinen Unterschied zu einem „normalen“ Auto.

Harald Sauer und Hans Jürgen Fahn erklärten zum Schluss, dass die Energiewende nur dann zu schaffen sei, wenn die politischen Rahmenbedingungen für E-Autos sich erheblich verbessern. In Unterfranken steht einem mit der Firma Smiles AG in Aub ein kompetenter Partner zu Seite.